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Wyschywanka - Projekt Hoffnung

Wyschywanka (ostslawisch: Stickerei) ist ein internationales Projekt, in dem Frauen mit Nadel und Faden von ihren Hoffnungen erzählen.

Vor einiger Zeit lernte ich Olga aus der Ukraine kennen. Sie zeigte mir eine Karte ihres Landes, gegliedert nach Regionen mit spezifischen Stickmustern, deren Symbolsprache jedoch ähnlich ist.

Diese Begegnung inspirierte mich nachhaltig zu der Idee, über das Medium Sticken als nonverbaler internationaler Sprache mit Frauen aus verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichen Kulturräumen ein gemeinsames künstlerisches Werk zum Thema „Hoffnung“ zu schaffen. Hoffnung auf eine würdevollere Welt, für sich, ihre Familie, ihr Land. Eine Welt, in der Menschen, Tiere und die Natur respektiert, geachtet und geschützt werden.

„Mit der Hände Arbeit“ ist ein großes gemeinsames Werk entstanden. Es hat vielen Frauen, besonders den Unsichtbaren, ein Gesicht geben.

Durch die manuelle Umsetzung des Themas konnten sich auch die Frauen beteiligen, die von der digitalen Welt ausgeschlossen sind.

Das Mitwirken an diesem Projekt schaffte ein Zugehörigkeitsgefühl und ein Fundament, auf dem sich die Frauen durch die Stickerei als urzeitlichem und universellem Ausdrucksmittel verständigen und verbinden konnten.

Im Januar dieses Jahres habe ich die Idee, mit Hilfe von Freundinnen, allein durch Mundpropaganda in die Welt getragen. Ich habe meine Konzeption in acht Sprachen übersetzen lassen und Frauen weltweit mit jeweils dem gleichen Stück Stoff einen eigenen Raum gegeben, um ihre persönlichen Vorstellungen von Hoffnung zum Ausdruck zu bringen.

Nachdem mir über 200 Frauen aus 28 verschiedenen Nationalitäten (von Kanada bis Korea, von Schweden bis Guinea) ihre Stickereien zukommen ließen, habe ich aus logistischen Gründen die erste Phase des Projektes beenden und auf weitere Zusendungen verzichten müssen

Es sind viele kleine Kunstwerke entstanden und jede Stickarbeit ist auf ihre Weise schön und einzigartig. Fast alle Frauen haben zu ihren Arbeiten kurze Texte geschrieben.

Die Stickarbeiten sind auf insgesamt 22 Module aufgenäht. Ein Modul besteht aus einem mit Trägerstoff bespannten Keilrahmen mit den Maßen: 64 cm B x 41cm H im Querformat.

In der Vielfalt der Stickarbeiten kann so ein eindrucksvolles künstlerisches "Bild der Hoffnung" vermittelt werden.

Das Gesamtwerk soll international in Kultur- und Bildungseinrichtungen ausgestellt werden.
 

Angelika Schlüter, Havixbeck im August 2024

 
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